Die Einwohner sind Nachkommen griechisch-albanischer Exilanten, die vor etwa 500 Jahren auf der Flucht vor der türkischen Invasion ihrer Heimat an die Hänge des Vulture kamen.
Noch heute wird in diesem kleinen Dorf die Sprache Arbëreshe gesprochen, und die Traditionen balkanischer Herkunft sind noch sehr sichtbar lebendig. Die Kirche Madonna von Konstantinopel (Schutzpatronin des Dorfes) besitzt eine Wandfreske der Madonna im byzantinischen Stil, die auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. Die Kirche selbst wurde Mitte des 17. Jahrhunderts um eine bereits bestehende Struktur gebaut. Der Überlieferung nach war es der Ort, an dem die Jungfrau Maria einem Bauern im Traum die Stelle zeigte, an der er beim Graben ihr gemaltes Bild finden würde.
Es lohnt sich, die charakteristischen, in den Tuffstein gegrabenen Keller zu besichtigen, die etwa 500 Jahre alt sind. Der "Sheshë" ist ein Hügel mit einer Vielzahl von Höhlen, die heute wie damals zur Lagerung des Weins, des berühmten Aglianico del Vulture, genutzt werden. Während der Osterzeit bereichert die sakrale Darstellung des Kreuzweges mit seinen charakteristischen Szenen und typischen Kostümen das kulturelle Erbe von Barile und verleiht ihm eine starke folkloristische Note.
Barile im Vulture-Park
11,5 % des Gemeindegebiets, etwa 276 Hektar, liegen im Park. In diesem Gebiet gibt es wertvolle Kastanienanbaugebiete mit neuen und historischen Baumpflanzungen, Olivenhaine und Weinberge von höchster Qualität: Aglianico, Moscato und Malvasia sind die am weitesten verbreiteten historischen Rebsorten.